Auszeichnung
Kategorie
Communication Design
Name/n
Timo Clintgens, Denny Eilert, Simon Fuchs, Mandana Ghasempoor, Maik Heindrichs, Lea Juengst, Benjamin Krämer, Seda Maden, Pauline Mertes, Julia Natke, Robert Overkamp, Annika Rolfs, Luca Scharrenbach, Leonard Schneiders, Katharina Sobotta, Hannah Stieve, Olga Tanjukjewitsch, Aileen Terry, Tom Tietz, Patrick Wagner, Timo Wehrmeijer, Swantje Witzke
Titel der Arbeit
Typeface „Neue Ductus“
Art der Arbeit
Workshop Typografie > von alltäglichen Handschriften eine typografische Hypothese aufstellen, um den Status eines einheitlichen europäischen Skripts zu erreichen.
Hochschule/n
Fachhochschule Aachen
Betreuung
Prof. Eva Kubinyi, Simon Renaud
Autorenstatement:
In diesem Workshop wurden die Studenten aufgefordert, mit einer alltäglichen Handschrift zu arbeiten und eine typografische Hypothese im Geiste der Einheitlichkeit der karolingischen Minuskel zu erstellen: die aktuelle Handschrift zu vereinheitlichen und ihr den Status einer Typografie zu geben. An den Workshop schloss sich der Meisterkurs "Carolina - eine europäische Schrift" an, an dem Studenten aus Aachen, Deutschland, und Amiens, Frankreich, teilnahmen.
Die karolingische Minuskel wurde im späten 8. Jahrhundert unter der Herrschaft Karls des Großen entwickelt und verbreitet. Diese Buchstabenformen entstanden in dem Bestreben, die verschiedenen regionalen Handschriften zu ersetzen und einen neuen Schriftstandard zu schaffen, um die Lesbarkeit zu verbessern und eine weltweite Kommunikation zu gewährleisten. Sieben Jahrhunderte später, unter dem Einfluss des Buchdrucks, entwickelten sich die handschriftlichen Schriften weiter und wurden in einer typografischen Form fixiert.
Heute ermöglicht das Schreiben mit der Hand die Einschreibung eines inneren Gedankens in eine Gebrauchsfunktion (Planen, Organisieren, Aufzeichnen usw.). Eine Form der direkten Interaktion zwischen dem Verbalen und dem Visuellen, bei der der Körper präsent ist. Unsere Handschrift ist Ausdruck einer alltäglichen Gestik, in der erlernte Muster oft auf persönliche Weise neu konfiguriert und interpretiert werden. Ausgestattet mit einem formalen (Duktus) und gestischen (Körpertechnik) Reichtum, werden sie oft vernachlässigt und wenig beachtet, obwohl sie die ästhetischen Qualitäten unserer Zeit enthalten.
Jurystatement:
Perfektion im Detail: Das Oszillieren der Schrift zwischen dekorativen Elementen und konventionellen Formen erzeugt ein ausgeglichenes Bild, das mit der Lesbarkeit spielt. Die von einer Gruppe von Student*innen auf Basis ihrer Handschriften entworfenen individuellen Schriftzeichen erzeugen mit den perfekt gezeichneten Radien und Abschlüssen und der ausgeglichenen Balance zwischen Negativ- und Positivraum eine eigenständige und schöne Schrift, die zeitgemäß das pluralistische in unserer Gesellschaft widerspiegelt.
Weitere Informationen:
www.typo-labor.de/lehre/workshops/